Vegane Rezepte zum Tee

Vegane Snacks zum Tee – lecker, weil sie indisch sind 😉

Ohne Chichi, Stress oder teure Ersatzprodukte

Einfache vegetarische Rezepte #1
Einfache vegetarische Rezepte #3
Einfache vegetarische Rezepte #2

In diesem Post lernst du, so leckere vegane Snacks zum Tee zu kochen, dass sie dich anflehen werden, sie zu jeder Gelegenheit mitzubringen! 

Außer drei indischen Rezepten, sind ein Einkaufszettel und Ablaufplan inklusive, damit du alles findest und auch alle drei Gerichte gleichzeitig zum Genießen fertig sind.

Von wem lernt man am Besten leckerfetzige, vegane Snackrezepte?
Von den Experten … in Indien! Denn das Land der tausend Gewürze und der duftenden Curries hat auch 38 % Vegetarier. Die essen nichts was Augen hat. Außer Kartoffeln 😉
Während in Deutschland Veganer und Vegetarier immer noch eine seltene Spezies (9 %) sind, essen InderInnen gerne und oft vegan und vegetarisch. Und an kirchlichen Feiertagen und Festen wird von allen Hindus vegan gegessen: Das sind für den einen Tag über eine Milliarde Veggies! Ne Gulaschkanone wäre da nicht die richtige Idee …

Indische Veggies


InderInnen sind nicht nur die ExpertInnen, was aufwendige festliche Curries angeht, sondern sie haben auch mit einfachsten Mitteln eine abwechslungsreiche, ausgewogene vegane und vegetarische Alltagsküche entwickelt. Sie versorgen ganz Indien morgens, mittags und abends mit leckeren, veganen Snacks. Wie machen sie das?

Was für ein einfaches vegetarisches Rezept passt in diese Tassen


Not macht erfinderisch:
InderInnen leben von durchschnittlich 105 Euro im Monat. IM MONAT. Wenn du schon mal knapp bei Kasse einkaufen warst, weißt du, wie das die Ideen sprudeln lässt. Denn Du kannst nicht kaufen, was du willst, sondern nur, wofür du das Geld hast. Und du willst ja auch nicht jede Woche das Gleiche essen, das ist fad und ungesund.

Außerdem leben 70 %, also 2 von 3 InderInnen auf dem Land und dort von kleiner Landwirtschaft. Sie haben ein Feld oder zwei; Gemüse, Zwiebeln, Chilis und Linsen für die Familie. Was sie nicht brauchen, wird auf dem Markt verkauft und von dem Geld werden Gewürze und was die Familie sonst noch braucht, gekauft.

Heißt das, dass indische Familien langweiliges Essen essen?

Ganz und gar nicht. Durch die kleinere Auswahl waren und sind sie sehr kreativ und haben mit Zwiebeln Dinge gemacht, von denen selbst deutsche Zwiebelfetischisten noch nie gehört haben.
Na, ja in Indien kocht man ja auch schon seit 1000 Jahren vegane und vegetarische Snacks. Da war ein bisschen Zeit sich die leckerfetzigsten, raffiniertesten Rezepte auszudenken, die auch der kleinste Haushalt mit dem kleinsten Budget kochen kann.

Du hast von diesen sagenhaft leckeren, veganen, indischen ReSnacks noch nie gehört? Keine Angst, jetzt bist du ja in der Curry Küche 😉

Hier in der Curry Küche werde ich dir alle Kniffe und Tricks verraten, wie du superleckere aber einfache vegane Rezepte kochst. Ohne teure Ersatzprodukte, ohne das Rad neu zu erfinden, mit dem geballten Wissen von Millionen indischer Hausfrauen im Rücken.

Drei vegane Snack Rezepte aus Indien, mit denen du den Einstieg in die Welt der tausend Gewürze leicht schaffst:

Aromatisch würziger Masala Chai (schwarzer, indischer Gewürztee), mit knusprigen Zwiebel Bahjias (indische Zwiebelpuffer) und frischem Koriander Chutney.

Einkaufszettel:

  • Schwarzer Tee,
  • Ingwer
  • Zwiebeln
  • Kichererbsenmehl (Hindi: Besan) bekommst du am günstigsten in asiatischen Geschäften und in Drogerien wie dm, aber auch in großen Supermärkten.
  • Chilipulver
  • Asafoetida (Hing) dieses Pulver macht die Zwiebeln leichter bekömmlich
  • frischer Koriander und frische Minze (schau mal beim Gemüsehändler um die Ecke vorbei)
  • Limette  
  • Für VegetarierInnen: Türkischer Joghurt (Indischen Joghurt bekommst Du hier leider nicht. Der Türkische kommt im Geschmack und Fettgehalt indischem Joghurt am nächsten.)

Ablauf:

Für die Zubereitung brauchst du nur ca. 20 Minuten, weil wir alles gleichzeitig kochen und die Wartezeiten schlau nutzen.

  1. 1
    Chai aufsetzen und einkochen lassen      (5 Minuten)
  2. 2
    Bahjiateig mischen   (5 Minuten)
  3. 3
    Chutney machen      (3 Minuten)
  4. 4
    Bahjias backen           (5 Minuten)
  5. 5
    Schwarze Teeblätter in der Chaimischung ziehen lassen, abgießen und zuckern (2 Minuten)
  6. 6
    Bahjias mit Chutney servieren und die Tasse Tee dazu genießen.

Vegane Snacks zum Tee: #1

Masala Chai

  • Was ist Chai?
  • Wo kaufst du den besten Tee?
  • Welche Gewürze kommen in den Masala Chai?
Einfache vegetarische Rezepte #1

Chai ist so ziemlich eines der einfachsten veganen Rezepte vom indischen Subkontinent. Und doch wird es in Deutschland immer wieder falsch gekocht.


Chai ist Hindi für Tee. Also ist Chai Tee, übersetzt nur „Tee Tee“. Meinst du aber Gewürztee, heißt der Masala Chai. Masala bedeutet entweder “Gewürzmischung” oder “gewürzt”.

Was ist der Chai für Indien?


Indischer Chai, also schwarzer Tee mit Büffelmilch und viel Zucker, ist der große Gleichmacher in Indien. Damit läuft die Wirtschaft, Kinder schaffen ihre Examina, Arbeiter überstehen die 14 Stunden Arbeitstage und indische Hochzeiten werden über literweise Masala Chai geplant. Der Chai Walla ist für ein indisches Viertel wie ein Späti oder ein Kiosk. Jeder kommt hier vorbei, es wird kurz geschwätzt und Chai getrunken. Und dazu gehören natürlich auch indische Streetfood Snacks, Chaat genannt.

Tee und Snacks

Frische, heiße Samosa mit schwarzem Tee

Chaat sind indische Snacks aller Art: Chili-Käse Omelett auf Brot für unterwegs, Samosas, Pakoras: Zu denen gehören auch die Bahjias. Jede Stadt hat ihre eigenen scharfen, sauren und süßen Spezialitäten.

Mütter kochen Masala Chai morgens für die ganze Familie: mit Fenchel und Ingwer für die Oma mit dem empfindlichen Magen und mit Nelken für die kleine Tochter mit Zahnweh; mit Pfeffer, Nelken und Ingwer und Zimt im Winter zum Vorbeugen vor Erkältungen. Und für liebe Gäste gibt es die Luxus Variante mit Cassia-Zimtrinde, grünem Kardamom, Ingwer und Sternanis.

Das wunderbar cremige Aroma des Chai ergibt sich aus der Milch. In Indien natürlich Büffelmilch. Aber auch in Europa wird authentisch indischer Chai ohne Wasser gekocht. Das Masala kommt direkt in die Milch, wie auch der Tee und dann wird eingekocht. Bis der Chai stark und intensiv schmeckt. Dann wird je nach Geschmack gesüßt. In Indien sehr süß. Denn je mehr Zucker im Chai, desto mehr Liebe (Bengali Sprichwort)

Tee einkaufen

Der schwarze Tee, den wir Deutschen in Teeläden kaufen, ist für die meisten Inder unerschwinglich. Der hochqualitative Tee besteht aus ganzen Teeblättern. Objektiv ist das zwar beste Teequalität, macht aber keinen Chai, der so dunkel und kräftig ist wie ein Kaffee. So trinken InderInnen Chai am Liebsten.

Dafür brauchst du Fannings.
Die kleinste Teegröße und damit objektiv die schlechteste Qualität ist die der Fannings. Fast schon Teestaub, kommen Fannings in unsere schnöden Teebeutel. Die große Oberfläche macht den Tee beim Aufbrühen dunkel und intensiv im Geschmack. Wie Matchapulver für grünen Tee, nur wird Matcha als teure Delikatesse verkauft 😉
Den Tee aus Fannings bekommt ihr in indischen Geschäften und Asialäden: PG-Tips trinken wir zu Hause. Den gibt es lose und in Teebeuteln zu kaufen. Kriegt ihr keine PG-Tips, versucht es mit normalen, schwarzen Teebeuteln.

Zutaten

Hier also die Zutaten für eine Person

  • 1 TL schwarzen Tee pro Person, oder einen Teebeutel
  • Pflanzenmilch, 1 Tasse (Kuhmilch)
  • Masala für nachmittags: frischer Ingwer, Kardamom und Zimt
  • Kräuter für Morgens: Ein Stiel frische Pfefferminze und Zitronengras oder Zitronenmelisse und frischer Ingwer: Herrlich für einen lauen Sommermorgen, das Zitronengras und die Pfefferminze aufwickeln und feststecken und leicht in der Faust anquetschen.

Zubereitung

  1. 1
    Die Pflanzenmilch mit den Gewürzen in einem Topf ca. 4 Minuten aufkochen.
  2. 2
    Tee dazu und sprudelnd aufkochen.
  3. 3
    Dann den Zucker dazu.
    ALLES ZUSAMMEN KOCHEN LASSEN, CA 1 MINUTE, das gibt dem Chai diese herrliche Cremigkeit.

  4. 4
    Durch ein Sieb in Deine Tasse füllen und genießen.

Vegane Snacks zum Tee: #2 Zwiebel Bahjias (Zwiebelpuffer)

Einfache vegetarische Rezepte #2

Jetzt geht es an unseren Snack, unser Chaat.

Heiß und knusprig frisch aus der Pfanne schmecken Bahjias am Besten. Sie gehören zu den Pakoras: Gemüsestückchen in Kichererbsenteig frittiert. In ganz Indien findest du sie in jedem Haus und an jedem Straßenstand, vor allem in der Variante mit Zwiebeln, als Zwiebel Bahjias.

Dieses Rezept für eine Person geht schnell, die Zutaten sind haltbar und günstig. Damit kannst du auch spontan Leckerfetz für die Familie oder für Gäste zaubern; als Grundlage für eine lange Partynacht oder zum Schwätzen mit den Mädels. Du brauchst ja keiner sagen wie einfach die “indische Spezialität” zu machen war 😉
Zwiebel Bahjias, indische Zwiebelpuffer (Baadschia, dsch wie in Dschungel). Karamellisierte, süße, herrlich duftende, geröstete Zwiebel in einem Mantel aus Kichererbsenteig und Gewürzen.

Zutaten

Für eine Person

  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 3-6 gestrichene EL Kichererbsenmehl, je nach Größe der Zwiebeln
  • Eine Prise Salz
  • 1/2 TL Chilipulver oder eine gehackte frische grüne Chili
  • Eine Messerspitze Asafoetida
  • Bratöl (Ghee)

Zubereitung

  1. 1
    Die Zwiebeln schälen und halbieren und in sehr feine Scheiben schneiden.
  2. 2
    Das Kichererbsenmehl (fang mit 2 EL an) mit dem Salz vermischen. An dieser Stelle würzt Du das Mehl auch mit der Chili und dem Asafoetida. Dann die Zwiebeln dazu geben und alles vermischen.
  3. 3
    Jetzt wird es matschig: Hände in die Schüssel und die Zwiebeln sanft durchkneten – das Ziel ist, die Zwiebeln gerade so stark zu kneten, dass der Zwiebelsaft und das Mehl sich verbinden. Gib noch etwas Mehl dazu, falls die Mischung jetzt schon zu nass ist. Die Zwiebeln sollten locker durch den Teig zusammengehalten werden.
     Lass die Zwiebeln kurz durchziehen. Das Salz wird noch Wasser aus den Zwiebeln ziehen.

  4. 4
    Wenn die Mischung immer noch zu trocken ist, einfach ein kleines bisschen Wasser dazu gießen, bis die Zwiebeln aneinander hängen bleiben.
  5. 5
    Jetzt schnapp Dir eine Pfanne: In einer Großen kannst Du mehrere Portionen gleichzeitig braten, in einer Kleinen brätst Du einfach ein Bahjia nach dem anderen.
  6. 6
    Jetzt ist Charakterstärke gefragt: Viel Öl für alle, die auf Knusperzwiebeln stehen und keine Kalorien zählen; Kalorienverfolgte, oder die, wie ich, schon beim Zuschauen eine Kleidergröße zunehmen, gießen grad so viel Öl in die Pfanne, dass die Puffer nicht an der Pfanne kleben.
  7. 7
    Das Öl bis kurz vor den Rauchpunkt heiß werden lassen. Schnapp Dir zum Testen einen Fetzen Zwiebel und lass ihn vorsichtig in das Öl fallen. Wenn es die richtige Temperatur hat, tummeln sich kleine Bläschen an der Zwiebel, aber die Zwiebel wird nicht sofort braun: Puffer marsch!
  8. 8
    Mit einem Esslöffel, nimm Dir eine Portion des Zwiebelteigs und in die Pfanne damit. Drück die gerade hineingeklatschte Portion einfach gleichmäßig mit dem Löffel platt. Dünn genug, damit das Mehl in der Mitte beim Braten nicht roh bleibt, aber dick genug, dass Du den Bahjia noch wenden kannst. Wie beim Pfannekuchen backen, wird der erste Bahjia meistens nix (ich esse den sofort, um Beweise zu vernichten 😉 
  9. 9
    Sobald der Puffer am Rand schön braun ist, wenden. Nochmal kurz warten, der Puffer lässt sich leicht von der Pfanne lösen, wenn er fertig ist, und raus damit, auf den Teller/das Küchenkrepp, Chutney dazu und Guten Appetit!
    Alles, was noch fehlt, ist eine schöne Tasse Chai.

Vegane Snacks zum Tee: #3

Koriander Chutney

Und was brauchst du jetzt noch zum Tee und den knusprigen Bahjias?
Soße. 

Koriander Chutney

Was ist ein Chutney?


Und zwar ein indisches Chutney, sprich Tschatnie, vom Hindi Wort chatni (lecken). Das Qualitätsmerkmal ist gleich im Namen: so lecker, dass man sich die Finger abschleckt 😀

Indische Chutneys sind frisch zubereitete Pasten und Soßen, süß oder scharf, sauer oder salzig; aus gerösteten Linsen und Sesam, grünen Mangos, oder eben aus Koriander und Minze. So betonen und ergänzen sie den Geschmack der Veggiecurries.

Frische Chutneys sind nur wenige Tage haltbar. Das macht aber nichts, denn es gibt aberwitzig viele Varianten für jedes Gemüse, jedes Obst und jedes Gewürz, zu jeder Jahreszeit und jedem Curry passend. Deswegen braucht niemand monatelang das Gleiche essen 😉

Chutneys werden nach der Hauptzutat benannt, die den Kerngeschmack bildet. Also besteht Koriander Chutney hauptsächlich aus frischem Koriander. Die süßsauren marmeladeartigen Soßen, die man in Deutschland als Chutney kennt, wurden während der Kolonialzeit von den Engländern erfunden und exportiert.

Und es gibt zu jedem Curry ein Chutney?


Kein Curry ohne Chutney, wir Deutsche essen schließlich auch am liebsten alles mit Soße 😉
Die Zutaten werden immer zusammen mit dem Essen gedacht, für das das Chutney ist. Ist das Gericht scharf, erfrischt das Chutney. Ist das Gericht eher fad, kann das Chutney sauer, scharf und salzig sein. Zum Frühstück, Mittagsessen, Abendessen, zum Tee und zu jedem Snack. Vor allem das indische Streetfood lebt von seinen Chutneys und wäre superlangweilig, ohne die endlosen Varianten dieser scharfen Sößchen.

Zutaten

Du brauchst einen Mixer oder einen Mörser, um das Chutney zu produzieren. Oder seeeeeeehr viel Geduld am Hackbrett.

Für eine Person:

  • 3-4 Stiele frischer Koriander
  • Limettensaft
  • Zucker
  • Salz nach Geschmack
  • Grüne indische Chilis, 1-3 je nach Größe und Abenteuerlust
  • Zum Strecken und abmildern, frisch geraspelte Kokosnuss
  • Vegetarisch: Zum Strecken und abmildern, 100 ml Joghurt (z. B. türkischer Joghurt)

Zubereitung

  1. 1
    Den Koriander (mit Stiel für intensiveren Geschmack, ansonsten nur die Blätter) und die Minzblätter fein hacken.
  2. 2
    Die Chili entweder fein hacken, oder der Länge nach aufschlitzen und die Kerne raus schaben: So wirds milder, aber du hast trotzdem den vollen Geschmack.
  3. 3
    Beides in einen Mörser geben, oder einen kleinen Mixer; Du willst eine dünne Soße produzieren. Gib einen kleinen Schluck Wasser dazu, damit es sich besser mischt.
    Die gehackten Kräuter rein, Saft von einer halben Limette dazu, Prise Zucker, Prise Salz.

  4. 4
    Jetzt mixen oder mörsern, bis eine feine Paste entsteht. Abschmecken und mit Limette, Salz und Zucker.
    Das Chutney kannst du jetzt schon essen, mit frisch geraspelter Kokosnuss gemischt z. B. auf Chutney Sandwiches, oder zu jedem milden Curry für den extra Kick.
  5. 5
    Du solltest jetzt eine schöne Dippkonsistenz haben. Wenn nicht, mach noch einen Schuss Wasser rein.

Das Chutney hält in einem geschlossenen Gefäß ca. 3-4 Tage im Kühlschrank.

Und so hast du in 20 Minuten nicht nur 3 vegane Rezepte gelernt, sondern ein ganzes Leckerfetz-Menü zum Tee gekocht!

Lass es Dir schmecken, Du hast es Dir verdient,

Deine Alexandra

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